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Schoofseggl Buch Review

Schoofseggl Buch Review
[Werbung, beauftragte Rezension]

Hast du schon einmal etwas Illegales getan und es gibt Daten, die das beweisen? Was, wenn jemand diese Daten findet?

 

Inhalt Schoofseggl

Genau darum geht es in Schoofseggl: Daten und Datenklau. Um genau zu sein um eine CD mit Daten von Steuersündern, die Baden-Württemberg aufkauft und einen bunten Strauß von nicht ganz einwandfreien „Geschäftsleuten“ damit aufscheucht. 

Das Problem landet als erstes beim ehemaligen Anwalt Franz Walter, der eine Reihe von Geldwäsche-Mandanten vertreten hat, die nun ihre Haut retten wollen. Sein Telefon steht nicht still und auch ein Datendieb und ein Bordellbesitzer müssen sich mit der CD auseinander setzen…

 

Rezension des Krimis

Viel mehr vom Inhalt möchte ich nicht verraten, denn der Schwabenkrimi überrascht mit feinsinnigem Humor genauso wie charismatischem Lokalkolorit und einer Story, die so ganz anders ist als man es sonst von Krimis kennt.

Das beginnt schon damit, dass wir hier nicht einem Polizisten folgen, der die bösen Jungs jagt. Tatsächlich kommt zwar auch ein Ermittler vor, doch eigentlich ist der Plot in festen Händen der bösen Jungs. Keiner der Protagonisten ist mit einer weißen Weste gesegnet und ob Schwarzgeld, Prostitution, Erpressung oder Steuerhinterziehung – jeder hat so seine Baustelle. Der wirkliche Antagonist ist aber klar der Bordellbesitzer Kneller, der seine große Stunde gekommen sieht.

 

Der Dialekt im Buch ist übrigens nicht nur gut zu lesen selbst wenn man kein Schwabe ist – er macht Spaß. Autor Axel Ulrich versteht es, die schwäbischen Sätze natürlich in den Text einfließen zu lassen, sodass auch die Erklärungen sich einfügen und der Geschichte ein ganz eigenes Feeling geben. Apropos Spaß: Den schwäbischen Humor muss man hier auch zu schätzen wissen, dann wird man das eine ums andere Mal laut auflachen beim Lesen trotz der Spannung.

 

Besonders gut gefallen hat mir allerdings auch, dass die ganze Gegend rund um den Bodensee detailliert und liebevoll sprachlich gezeichnet wird. Ich war noch nie am Bodensee und konnte mir doch die Schauplätze genau vorstellen. Dass man es in der Story dann trotzdem mit brutaler Gewalt, Erpressung und Mord zu tun hat, das vergisst man bei der Handlung dennoch nicht.

 

Meine einzigen Kritikpunkt ist die – besonders gegen Ende – überspitze Plotentwicklung. Das in Kombination mit Charakteren, die an sich schon sehr grell gezeichnet sind, ist ein Stilmittel, welches man mögen muss. Durch viele Perspektivwechsel und letztendlich die charakterstarke Sprache vergibt man aber kleinere Schwächen gerne und schmökert sich in Lichtgeschwindigkeit durch „Schoofseggl“ durch.

Krimis, das sind für mich Bücher, für die man Ruhe mitbringen muss. Entweder im Winter eingekuschelt auf dem Sofa, oder im Sommer auf der Sonnenliege. Im Sommer 2020 also der ideale Begleiter auf dem Balkon, wenn man die Füße hoch legt, die Weißweinschorle parat hat und einige Stunden spannender Unterhaltung möchte.

Über den Autor

Dass Axel Ulrich versteht wovon er schreibt, das merkt man schnell an seinem Lebenslauf: Als studierter Volkswirt arbeitete er zunächst als Wirtschaftsredakteur, später als Consultant und ist anschließend in der IT-Branche selbstständig tätig geworden. Seine Tätigkeit als Autor begann er eigentlich weil er wissen wollte, ob er überhaupt ein Buch schreiben könne. Kann er – und beweist seitdem, dass Krimis nicht immer nach Muster X mit Kommissar und Mord ablaufen müssen, um spannend zu sein. Wirtschaftsverbrechen und aktuelle Themen wie Datenklau finden daher Einzug in seine Bücher.

 

Weitere Werke:
Die Affäre Franz Walter
Trautmanns kriminelle Scheidung
Feuer im Finanzamt
Herbert – sein Ufo parkt im Wald

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