Hab ich da gerade “Golfen” gelesen? Ja! Zugegeben: Auch ich kenne den Sport von meinem Papa und gemeinhin als etwas, das gerne von der Generation ü60 gespielt wird. Aber halt – Vorurteile mal bei Seite: Kann Golfen eigentlich cool sein?
Golf ist Sport
Wer die gängigen Vorurteile gegenüber Golf kennt, hat sicher auch schon gehört, dass Golfen kein “richtiger Sport” sei. Ein bisschen Spazierengehen und zwischendurch mit einem Stöcken einen Ball vor sich herschubsen. Lasst euch aber eins gesagt sein (und das von jemandem, der regelmäßig joggt und Kraftsport macht): Golf kann verdammt anstrengend sein!
Zum Einen, weil man bei einer Golfrunde im Schnitt 8-10 Kilometer läuft. Aber auch, weil man beim Abschlag ca. 124 Muskeln bewegt (im Körper hat man ca. 650 Stück inklusive Herz). Dass das nicht zu unterschätzen ist, habe ich dann bei meinem Schnupperkur schnell gemerkt: etwas länger als eine Stunde auf der Driving Range Bälle abschlagen hat mir Muskelkater in Schultern, oberem Rücken und im rechten Arm beschert.
Mittlerweile bestätigen auch Untersuchungen: Bei einer Runde über den 18-Loch-Golfplatz kann man bis zu 1.700 Kalorien verbrennen. Natürlich abhängig von Geschlecht, Alter, körperlicher Verfassung usw. Aber, um das einmal ins Verhältnis zu setzen: Mit ca. 1.60 m Körpergröße unter 50 kg Gewicht habe ich einen Kalorienbedarf von um die 1.500 am Tag. Eine Runde Golf würde mir schön den Burger mit Pommes am Abend zusätzlich ermöglichen. ;)
Golf trainiert mental
Klingt schon mal sportlich herausfordernder und spannender, als gedacht? Dann habe ich noch eine coole Eigenschaft von Sport für euch: die mentale Seite. Denn Golf ist ein Sport, der ganz viel auch im Kopf stattfindet. Man spielt auf dem Platz nicht nur gegen den Mitspieler oder den Platz, sondern auch gegen sich selber. Dadurch, dass man einen wirklich nicht besonders großen Schläger nutzt, um einen noch viel kleineren Ball über einen wirklich großen Platz zu befördern und den Bogen zwischen Kraft (für weite Schläge) und Präzision (beim Putten) schlagen muss, ist Konzentration notwendig. Überdenken ist aber auch nicht hilfreich. Und so trainiert Golfen ganz unbewusst auch eins: sich auf eine Sache zu fokussieren, die Außenwelt draußen zu lassen und innerlich zur Ruhe zu kommen.
Nicht umsonst gibt es übrigens auch einen ganzen Berufszweig, der sich auf Mentaltraining für Golfer spezialisiert hat. Googelt es mal und staunt.
Golf ist eine neue Welt
Dafür, dass ich ansonsten eher Sport mache, bei dem es nur darum geht schneller oder stärker zu werden, ist Golf wirklich etwas komplett Anderes. Bei meinem Schnupperkurs konnte ich noch auf die Golfbälle “drauf hauen”, aber man merkt schnell, dass man nicht einfach nur auf einen Ball schlägt beim Golfen. Man beschäftigt sich mit Spielregeln und Spieletikette (!), fordert sich und seine Muskeln auf ganz neue Weise heraus und muss sogar beachten, was man beim Spielen trägt. Diese etwas (und durchaus zugegeben) piefige Welt eröffnet irgendwie auch komplett neue Möglichkeiten. Und das macht wahnsinnig Spaß, wenn man sich darauf einlässt.
Mein Tipp ist: Macht auch erst mal einfach einen Schnupperkurs mit – die gibt es in den meisten Golfclubs für einen kleinen Beitrag. Wir waren in einer 10er-Gruppe und siehe da: Alles Pärchen in unserem Alter (um die 30 Jahre). Keine alten, weißen Männer, wie das Vorurteil besagt. ;)
Golf Bekleidung für Frauen
Apropos Etikette: Auf dem Bild oben trage ich zwar Shorts, die ich im Sportladen extra als “Golfshorts” gekauft habe, doch so richtig offiziell ist das nicht. Denn eigentlich müssen Frauen Bermudas tragen, die bis zum Knie gehen. Etwas verrückt im Jahr 2020, aber so lange die Meisten ein Auge zu drücken beim Platzstyling, ist das wohl verkraftbar. Und stylische Golfklamotten gibt es tatsächlich zu Hauf. Das klassische Poloshirt, Golfröcke und Schirmmützen – ob nun vom Golfhersteller oder all american Firmen wie Ralph Lauren. Was wäre euer Favorit?
[show_shopthepost_widget id=”4071339″]Übrigens eins noch: Die schönsten Golfplätze der Welt – allein diese zu bereisen lohnt sich schon.
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