Was ist eigentlich gutes Essen? – Lernt, auf euren Körper zu hören
Ich bin ein absoluter Genussmensch. Ihr auch? Von daher finde ich es schwer mich durch eine bestimmte Ernährung einzuschränken. Kohlenhydrate sind böse. Clean eating. Glutenfrei. Healthy as fuck. Fuck it!
Ich glaube, gutes Essen beinhaltet auch kleine oder größere Sünden – so lange man sich dessen bewusst ist und es nicht ausufern lässt.
Gibt es die eine, richtige Ernährung?
Sich gesund zu ernähren, das heißt für mich: Auf den Körper hören. Möglichst oft selber kochen oder bekochen lassen. Auf gute Zutaten Wert legen und so wenig Zucker im Hauptgericht, wie nur möglich.
Es gibt da draußen tausend Blogs und Zeitschriften, die uns sagen wollen, wie wir uns richtig ernähren. Ich frage mich dann immer: Richtig für wen? Richtig wofür?
Bitte vergesst beim ganzen Gesundheitstrend heutzutage nicht, dass jeder Körper anders tickt und andere Bedürfnisse hat. Das kann von Alter, Geschlecht, sportlicher Aktivität und Stoffwechseltyp abhängen. Ein allgemeines „Richtig“ gibt es nicht. Deshalb neige ich dazu genervt zu sein, wenn mir jemand erzählen will, ich solle viel weniger Kohelnhydrate und viel mehr Protein zu mir nehmen.
Habe ich mal probiert. Bin ich in einer Woche fast 4kg von zugenommen.
Stoffwechseltypen
Man kann relativ teuer einen sehr genauen Bluttest machen lassen, der Aufschluss darüber gibt, ob man einen Stoffwechsel hat, der lieber mit Kohlenhydraten oder lieber mit Proteinen arbeitet. Dass der Körper Protein z.B. für den Muskelaufbau braucht, ist natürlich bekannt. Dass manche Menschen bei Proteinshakes aber innerhalb kürzester Zeit wie Hefeteig aus den Fugen gehen, eher weniger. Ich habe nie einen solchen Bluttest machen lassen, sondern einfach die eigene Erfahrung gemacht und letztendlich auf meinen Körper gehört.
Der sagte mir nämlich schon immer, wenn ich beispielsweise abends nur noch proteinreiche Nahrung zu mir nahm: leicht flaues Gefühl im Magen. Aufgrund der ganzen “Ernährungstipps” dachte ich lange, dass ich halt nur nicht dran gewöhnt wäre und sich das schon legen würde. Tut es aber bis heute nicht. Deshalb habe ich auch mittlerweile alle Tipps über Board geworden und höre einfach auf das, was mein Bauch mir sagt.
Der sagt übrigens nach dem Essen auch oft: Und jetzt bitte ein kleines Stück Schokolade, dann wird dir auch nicht übel. Und er bekommt das Stück dann. Und mir geht’s dann gut.
Das Einkaufs-Dilemma
Das eigentliche Problem ist oft, dass wir keine Zeit haben, um ordentlich einzukaufen. Wir laufen gestresst und im schlimmsten Falle noch hungrig in den Supermarkt. Ihr kennt das vom betrunken Flirten – dann nimmt man Sachen mit nach Hause, für die man sich am nächsten Morgen schämt. ;) Mein Tipp ist also: Nehmt euch Zeit für den Einkauf. Sucht frische Zutaten aus. Nehmt echtes Essen und möglichst wenig Zeug, was schon verarbeitet ist (sobald es eine Zutatenliste hat, ist es einfach ungesünder. Punkt.). Ich bin auch ein heimlicher Fan der Knorr Bolo (und ohne meine Dr. Oetker Spinatpizza geht gar nichts), ich gebe es zu. Aber da ich auf diese nicht verzichte(n möchte), achte ich an anderer Stelle darauf, selber zu kochen. Eine Reispfanne mit Gemüse und Fleisch zum Beispiel geht schnell und ist idiotensicher. Keine Ausreden mehr weil „dauert zu lange“ oder „ist so kompliziert“ oder „ich kann nicht kochen“. Wer sich die Schuhe binden kann, bekommt auch sowas hin.
Quick-Tipps: Das ist wirklich unnötig
Und dann sensibilisiert euch im zweiten Schritt dafür, dass manche Lebensmittel einfach nicht der Burner sind. Weißmehlprodukte. Habt ihr schon mal ein Brötchen einweichen lassen und den Klumpen Matsche gesehen, der da entsteht? Stellt euch vor, dass das direkt so in eure Blutgefäße wandert. ;) Auch hier gilt natürlich, dass man durchaus nicht komplett drauf verzichten muss. Aber wenn man statt zum Weizenmehl öfter mal zu Dinkel oder Roggen greift, tut das auch nicht weh. Schmeckt nicht mal großartig anders.
Auch Lieblingsprodukte vieler Deutscher: Die Sahne und die Butter. Nein, die muss nicht in jede Soße. Gemüse und Kartoffeln lassen sich auch essen, wenn man sie nicht vorher darin gebadet hat. Euer Körper wird es auf Dauer danken.
Welche Inhaltsstoffe welchen Einfluss auf euch und euren Körper haben, könnt ihr mit ein wenig Googlen und dem Wälzen von Büchern leicht herausfinden. Glaubt nicht alles was ihr lest, aber fangt an darüber nachzudenken und dann probiert aus und hört auf euren Köper.
Wenn ihr bei guter Ernährung nämlich merkt, dass ihr wacher, fitter und kreativer seid, dann wägt ihr das künftig gegen das Fresskoma nach der fettigen Mahlzeit ab. Glaubt mir.
Was ist denn euer Lieblingsgericht und schätzt ihr es gesund oder ungesund ein?
Ein paar meiner Tipps für ein gesundes Frühstück findet ihr hier:
11 Comments
meine Liebe,
du sprichst mir mit diesem Beitrag aus der Seele! inzwischen sind wir “food-technisch” schon alle total verkorkst … durch die Medien geprägt, wissen wir ja, dass wie dieses und jenes Super-Food essen sollten. und natürlich auch das erwähnte Protein nicht vergessen! irgendwann verliert man aber auch schnell den Durchblick, was gut ist und was nicht …
auf den eigenen Körper oder auch vielmehr auf den Bauch zu hören, ist sicher einer der besten Tipps, die man für eine ausgewogene Ernährung beherzigen kann :)
super Beitrag!!!
hab einen schönen Abend meine Liebe und viele Grüße aus Berlin,
❤ Tina von Liebe was ist
Liebe was ist auf Instagram
Ein sehr guter Beitrag. Ich muss ja gestehen, dass ich mich gerade an lowcarb wage und schon 4kg damit zugenommen habe – und auch viel mehr auf meinen Körper höre. Das ist wirklich das Wichtigste!
LG Petra
http://www.kirschbluetenblog.at/
Toller Beitrag und super Tipps. In letzter Zeit mache ich leider auch oft den Fehler gestresst einkaufen zu gehen und dann zu schnellen Gerichten zu greifen, immer im Hinterkopf, dass ich ja keine Zeit habe etwas großes zu kochen…
Ich weiß total falsch, denn das reitet einen doch gerade rein. Man ist schneller müde und unmotiviert. Aber ich gelobe Besserung :D
Liebe Grüße
Julia von Crazy-Julia
Hallo Sarah,
das ist ein toller Beitrag von dir. Zugleich ist er auch wirklich ansporn, das eigene Verhalten zu überdenken. In meinem Blog gehts ja auch zum Zuckerentzug und das ganze drumherum um den Zucker. Ich finde deine Tipps sehr gelungen, gerade im Bezug aufs Einkaufen. Mir erging es lange so, dass ich hungrig einkaufen gegangen bin. Da habe ich echt viel Mist gekauft. Und wie du sagst, man sollte es sich wert sein, über sein Essverhalten nachzudenken. Neben dem Fernsehen kann man auch gut mal das Essen planen und Einkaufslisten erstellen.
LG Julia von Zuckermagazin.de
Ein sehr schöner Beitrag. Ja das liebe Essen ist immer so eine Sache. Früher war ich beim Einkaufen auch immer total gestresst weil ich nie Zeit hatte. Mittlerweile gehe ich entspannt einkaufen auch mit Kind. Und wir kochen jeden Tag frisch. Aber auch da passiert es mal das sich die Kinder was ungesundes am we wünschen und das gibt es dann auch. Solange es nicht zuoft ist.
Liebe Grüße Nadine
Klar, so ganz drauf verzichten muss man definitiv nicht. Und Kinder NUR gesund zu ernähren, stelle ich mir auch schwierig vor. Ich erinnere mich noch gut daran, dass der McDonalds-Besuch oder das Schnitzel mit Pommes und Ketchup früher etwas Besonderes war und einfach Spaß gemacht hat. Da wurde ungesund zur Abwechslung auch einfach mal zelebriert. :D
Liebe Grüße
Liebe Sarah
So ein toller Bericht! Danke Dir!
Seit ich vor ein paar Tagen eine Dokumentation gesehen habe, mache ich mir sehr grosse Gedanken über die Ernährung!
Ich hätte nie gedacht, dass mich das mal so beschäftigt!
Ich habe meine Ernährung auch blitzartig umgestellt!
Danke Dir für die tolle Inspiration!
Hab einen schönen Freitag!
xoxo
Jacqueline
Hey Sarah! Toller Beitrag! Ich bekomme so langsam auch wieder die Kurve und das freut mich mega. Ich war viele Jahre sehr diszipliniert und habe mich dann total gehen lassen was meine Ernährung betrifft. Zucker macht mich einfach matschig und bin gewöhne ihn mir gerade wieder ab :D
Liebe Grüße
Nadine von tantedine.de
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