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Geld sparen für die Rente

Geld sparen für die Rente

Unsexy Thema? Geld sparen für die Rente – wer will da schon dran denken? Lieber im Jetzt leben und genießen, so lange es noch geht. Das zumindest ist bei Vielen das Motto und genau die werden vermutlich dann im Alter da stehen und nicht wissen, wie sie ihren Lebensstil finanzieren können.

Damit das nicht passiert, muss man wirklich keine Promotion haben oder sich intensiv über Monate in komplexe Thematiken einlesen. Schadet zwar nicht, aber eigentlich gibt es nur zwei Dinge zu wissen:

  1. Wie viel man persönlich ansparen sollte.
  2. Wie man spart.

Und dann muss man Eigenverantwortung übernehmen. Denn wie man mit seinem Geld umgeht und wie vorausschauend man plant, das liegt bei einem selber.

Wie viel Geld brauche ich in der Rente?

Natürlich hört man immer wieder, dass man sich auf die staatliche Rente nicht mehr verlassen kann. Durch den demografischen Wandel in unserer Gesellschaft (es gibt immer mehr Alte und immer weniger Junge, die diese finanzielle Last tragen können) und andere Faktoren schrumpfen die Rentenkassen weiter. Um seinen Lebensstandard halten zu können, benötigt man aber eine gewisse Summe Geld – und die wird nicht mehr von der Rente abgedeckt. Sparen ist angesagt.

Schätzungsübersicht über Rentenauszahlungen

(Quelle: Wirtschaftswoche 46/2020, S. 18)

Wer 35 Jahre lang bei gleichbleibendem Gehalt in die Rentenkasse einzahlt, erhält bei folgenden Bruttogehältern letztendlich folgende Nettorente:

2000 € Bruttogehalt –> 630 € Rente

4000 € Bruttogehalt –> 1100 € Rente

8000 € Bruttogehalt –> 1460 € Rente

Man sieht: Viel ist das nie, nicht einmal bei einem Spitzengehalt. Selbst, wer 35 Jahre lang doppelt so viel Gehalt bekommt (siehe Schritt von 4000 € auf 8000 €), bekommt am Ende nicht doppelt so viel Rente raus. Ja, das ist unschön. Aber sofern man diese Tatsache kennt, liegt es an jedem selber damit umzugehen und dafür zu sorgen, dass man vorbereitet ist. Übrigens: Diese Angaben hier können sich natürlich nur auf den Jetztzustand beziehen. Wir wissen nicht, ob die Rentenauszahlungen noch weiter sinken in der Zukunft oder die Lebenshaltungskosten enorm steigen werden.

Geldbedarf im Alter

Damit wir aber verstehen, warum diese geringen Rentenauszahlungen ein Problem sind, müssen wir unseren Bedarf im Verhältnis zu unserem Einkommen verstehen.

Angenommen, wir verdienen Brutto 2000 € pro Monat, dann bleiben nach Steuern, Krankenversicherung und Co. davon knapp 1400 € über. Davon zahlen wir Miete, Lebensmittel, Strom, Freizeit. Und diese Rechnung wir gemacht, wenn wir davon ausgehen, dass jemand konfessionslos ist und nicht jeden Monat noch Kirchensteuer zahlt. (Quelle hier auch wieder: Wirtschaftswoche 46/2020).

Im Alter benötigen wir sicherlich ein wenig weniger Geld als jetzt, obwohl wir unseren Lebensstandard halten würden. Rentner gehen meist einfach nicht mehr so oft shoppen oder sind zufrieden damit, zu Hause zu essen und nicht abends in die Disco zu gehen. Aber selbst, wenn man etwas von dem benötigten Geld abzieht, wären wir dann bei einem monatlichen Bedarf von knapp 1200 €. Die Rente wird aber gerade mal 630 € betragen (siehe oben). Das bedeutet, jeden Monat fehlen 570 €, um den Lebensstandard halten zu können.

Mit einer Lebenserwartung von an die 90-100 Jahre ergibt sich so für die Rentenzeit ein Betrag von über 200.000 €, die jemandem später fehlen werden, der durchgehend 2000 € Brutto pro Monat verdient.

Entsprechend lässt sich das hochrechnen für andere Einkommen:

4000 € Bruttoeinkommen –> 1100 € Rente bei Bedarf von 1600 € im Alter –> 500 € zu wenig jeden Monat

8000 € Bruttoeinkommen –> 1460 € Rente bei Bedarf von 3200 € im Alter –> 1740 € zu wenig jeden Monat

Wie viel sparen für die Rente?

Bleibt also die Frage, wie viel mal nun monatlich sparen muss, um das fehlende Geld bis zur Rente wett zu machen. Wir können natürlich jetzt vorerst nur mit den Zahlen rechnen, die uns vorliegen – wie gesagt berücksichtigt das keine Veränderungen der Rentenbeträge oder Lebenshaltungskosten!

Aber auf dieser Basis können wir mit den o.g. Beträgen als Ziel-Sparbetrag rechnen.

Sparzeit: Ich bin 32 Jahre alt und nehme dies in der Beispielrechnung einmal zur Grundlage, genauso wie 67 als Renteneintrittsalter. Macht für mich 35 Jahre, in denen ich noch sparen kann, also 420 Monate.

Rendite: Die Rendite bezeichnet den Betrag, den das gesparte Geld in einem bestimmten Zeitraum bringt. Je nach Sparform, kann man eine andere Rendite erwarten. Geld auf dem (Tagesgeld-)Konto zum Beispiel wird momentan oft mit unter 1% verzinst und erbringt somit eine Rendite von unter 1%. Aktien, deren Wert in einem Jahr um 20% steigen, brächten bei Verkauf zu dem Zeitpunkt eine Rendite von 20%. Und so weiter.

Wenn wir jetzt ausrechnen wollen, wie viel Geld wir wie anlegen sollten, müssen wir die Sparzeit und die Rendite beachten.

Rendite vs. Zinsen
Zinsen sind ein Prozentsatz, der über einen festgelegten Zeitraum auf angelegtes Guthaben gegeben wird. Bei einer Bank bekommt man auf sein Geld einen festen Zinssatz, der über einen bestimmten Zeitraum garantiert wird.
Die Rendite hingegen bezeichnet am Ende einer Anlage alle Zinsen (+ ggf. Sonderzahlungen wie Bonuszinsen oder Exiterlös) die sich über die Laufzeit ergeben.

Beispielrechnung Rentensparen

Rechnen wir einmal das Beispiel durch, dass wir monatlich 2000 €. Brutto verdienen und uns ab der Rente mit 67 Jahren für den Rest unseres Lebens 200.000 € fehlen.

Bei 0% Rendite müssten wir dafür monatlich in den nächsten 35 Jahren 833 € zurücklegen.

Bei 1% Rendite unserer Geldanlage sieht es schon anders aus: Dann müssten wir monatlich knapp 400 € zurück legen.

Bei 3% Rendite 270 € und bei 5% Rendite 180 €.

Fängt man erst später im Leben an zu sparen, verkürzt sich natürlich die Sparzeit und man muss bei gleichen Renditen wie oben deutlich mehr monatlich zum Sparen zurücklegen. Es gibt zum Glück auch für alle Mathemuffel da draußen Seiten online, bei denen man solche Sparpläne bzw. jährliche Sparbeträge bequem ausrechnen lassen kann: http://www.alles-mathe.de/Sparplan.html

Fazit

Je früher man anfängt zu sparen, desto weniger muss man monatlich zurück legen. Wichtig ist, dass man sich bewusst macht, was man im Alter wirklich an Geld benötigt, wie viel Renten man voraussichtlich erhalten wird und wie groß entsprechend die Lücke ist, die man durch Sparen füllen muss.

Sparen ist bereits mit kleinen Beträgen monatlich möglich, man sollte immer so viel wie es die eigenen Finanzen erlauben probieren zurück zu legen, damit es sich später auszahlt.

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