Wer nichts mit Philosophie anfangen kann aber verstehen möchte, wie Menschen in Deutschland im 21. Jahrhundert ticken, der darf das Buch von Philipp Hübl gerne als eine Quelle nutzen – denn es bietet extrem spannende Einblicke.
Hübl bezieht sich auf altbekannte Gedankenexperimente genauso wie auf neue Studien wenn er analysiert, wie die Gesellschaft eigentlich tickt. Dabei kann er immer wieder überraschen und vor allem logisch Zusammenhänge aufzeigen, die man bis dahin nicht auf dem Schirm hatte. Klingt nach trockener Philosophie? Zum Glück gar nicht – es wird sogar sehr aktuell und praktisch, denn er nutzt immer wieder aktuelle Ereignisse als Aufhänger für seine Erklärungen.
Philosophie und Politik
Besonders in Hinsicht auf unsere politischen Entscheidungen bzw. Vorlieben war ich das eine ums andere mal überrascht, welche Zusammenhänge Hübl aufzeigt. Vieles davon war für mich sofort nachvollziehbar, wenn ich auch nicht immer zustimme. Dennoch: Wer sich viel ekelt, der ist wohl konservativer, wer gerne Neues ausprobiert und sich weniger ekelt, der eher progressiv eingestellt. Viel in unserem alltäglichen Verhalten und unseren Reaktionen lassen diese Schlüsse zu – und werden von Studien weltweit gestützt.
Was das Buch so erstaunlich und empfehlenswert macht ist, dass es neue Denkansätze leicht vermittelt. Selbst wenn man sich nicht dort wiederfindet, eröffnet es neue Blickwinkel und erweitert den Horizont. Sollte meiner Meinung nach jeder mal gelesen haben – selbst wenn man sich nicht für Politik oder Philosophie begeistert. Denn: Es erklärt auch einfach, warum andere Menschen manchmal anders ticken und warum es nicht immer sinnvoll ist, ihnen unsere Meinung aufdrängen zu wollen.
Die aufgeregte Gesellschaft
Wie Emotionen unsere Moral prägen und die Polarisierung verstärken
ORIGINALAUSGABE
Hardcover mit Schutzumschlag, 432 Seiten, 13,5 x 21,5 cm
ISBN: 978-3-570-10362-3
€ 22,00 [D] | € 22,70 [A] | CHF 30,90* (* empf. VK-Preis)
Verlag: C. Bertelsmann
Erscheinungstermin: 25. März 2019
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