Letztes Jahr im September und Oktober waren wir noch in New England unterwegs – wie wir diese Reise und die Landschaft vermissen! Denn obwohl ich ja schon gut rum gekommen bin in meinem Leben, ist Neuengland einzigartig und mein absoluter Herzensort. Unsere Reise haben wir begonnen und beendet in Boston, der größte Stadt Neuenglands. Und was sie so zauberhaft macht, das erzähle ich euch heute hier.
Boston: Schönste Stadt weit und breit
Natürlich ist Boston eine Großstadt. Es gibt auch Hochhäuser, deren Design man einfach nicht schön reden kann. Aber generell ist Boston die schönste Großstadt, die ich seit Langem gesehen habe. Verantwortlich dafür ist die Mischung der Baustile, der typischen New England Häuser mit Fensterläden, den alten Backsteingebäuden und den üppigen Begrünungen überall. Die Stadt zeigt sich hinter fast jeder Ecke von ihrer besten Seite und die öffentlichen Parks und Anlagen sind teilweise detailverliebt gestaltet. So findet man einladende, saubere Sitzecken und Hollywood-Schaukeln in Parks, in denen sich dann in der Mittagspause auch ganze Belegschaften zum Essen treffen.
Natürlich hat Neuengland und auch Boston viel Geschichte. Dafür, dass die USA noch so ein junges Land sind, findet man hier die geschichtsträchtigsten Gebäude und entdeckt richtige Perlen der Architektur, die prachtvoll und beeindruckend mitten in der Stadt auftauchen.
Aber Boston ist nicht einfach nur Stadt. Der Großteil der Fläche entstand über die Jahre dadurch, dass immer weiter ins Meer hinein gebaut wurde! Kein Wunder also, dass Boston auch bekannte Anlegeplätze (Long Wharf) und historische Kriegsschiffe (USS Constitution) dort vor Ort hat. Spannend: Die neu gebauten Luxuswohnungen um den Hafen haben die Anwohner ganz schön verärgert – ihnen war scheinbar vorher nicht klar, dass die USS Constitution JEDEN Abend zum Sonnenuntergang und JEDEN Morgen zum Sonnenaufgang einen Schuss abgibt. Das ist ein wahnsinniges Getöse, aber an der Tradition hält man fest. Im Sommer dann eben auch mal um 4 Uhr in der Früh. Als Tourist auf jeden Fall ein Must See, wie die Matrosen zuerst langsam alle Fahnen ein holen und sich dann bereit machen, um den abendlichen Schuss abzufeuern.
Boston Food und Drinks
Abgesehen von den fantastischen Aussichten in Boston gibt es auch viel kulinarisch und gastronomisch zu entdecken. Natürlich findet ihr tolle und hippe Bäckereien (Tatte Bakery!), Organic Food und Co. überall in Boston. Alles was das Herz begehrt. Aber ich bin ja immer auf der Suche nach den ausgefallenen Orten – und dabei auf das Speakeasy Yvonne’s gestoßen.
Wisst ihr, was ein Speakeasy ist? Seinen Ursprung haben die versteckten Kellerlokale in der Prohibition, als der Alkohol verboten war und die Partys im Verborgenen gefeiert werden mussten. Zwar nicht original aus den 30ern, aber wahnsinnig cool aufgemacht ist die Cocktailbar Yvonne’s. Der Eingang ist der eines Frisörsalons, wobei beim Betreten auffällt, dass es keine typischen Frisörutensilien gibt. Dafür aber eine einzige Tür. Unbeschriftet, geradezu unscheinbar. Dahinter geht es hinab in den Keller und die opulent gestalteten Kellerräume der Cocktailbar! Ein Zimmer sieht aus wie eine schaurige Bibliothek, die Decken sind allesamt mit Gold verziert, dicke Kronleuchter, kitschige Sessel, alte Holzvertäfelungen machen das Ambiente aus. Alles ist total over the top – und fabelhaft!
Als kleiner Tipp: Zwar gibt es im Yvonne’s auch etwas zu Essen, doch die Speisen sind sehr klein und eher als Snacks gedacht, wenn man kein Vermögen ausgeben möchte. Günstig ist es nämlich nicht. Schmeckt aber super und, wenn man nichts essen möchte, sind auch die Cocktails allein schon den Besuch wert.
Nach unseren zwei Tagen in Boston ging es auch schon weiter nach Harvard, einen kleinen Zwischenstop einlegen. Und von dort über Crane Beach bis nach Ogunquit – absolutes Kontrastprogramm zur Großstadt. Wie es da war, erzähle ich im nächsten Teil des Reiseberichtes.
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